Kursinformation

Recht haben, Schuld geben - Wie wir in Metaphern denken und sprechen - WiSe 2024/2025
Inwiefern können wir etwas Ungreifbares wie Recht oder Schuld „haben“ bzw. jemand anderes „geben“? Warum sprechen bzw. denken wir so und was ist daran überhaupt metaphorisch? In diesem Seminar gewinnen Teilnehmende in einem ersten Schritt einen Überblick über moderne Metapherntheorien (u.a. Konzeptuelle Metapherntheorie Lakoff/Johnsons, 1980, Systematische Metapherntheorie Camerons et al., 2009, multimodal dynamische Metapherntheorie Müllers, 2008). Darin werden Metaphern nicht länger als rein literarisches Stilmittel verstanden, sondern als eine grundlegende erfahrungsbasierte Form des alltäglichen Denkens und Sprechens. Wie das zu verstehen ist, wird im ersten Schritt gemeinsam diskutiert und erarbeitet. In einem zweiten Schritt lernen Studierende dies außerdem zu analysieren: Anhand der ausgewählten Seminartexte werden verschiedene Ansätze moderner Metaphernanalysen vorgestellt. Diese erstrecken sich von rein wort- und textbasierten Metaphern (Kennenlernen von Transkriptionskonventionen), über Metaphern, die ganze Diskurse durchziehen (Diskursanalyse) sowie Metaphern, die nicht nur verbal, sondern auch gestisch (redebegleitende Gestenanalyse), bildlich (z.B. im Werbekontext) oder audiovisuell sein können (medienästhetische Filmanalyse). Neben der gemeinsamen theoretischen Grundlagenarbeit werden Studierende also auch methodisch-empirisch mit diesen Ansätzen vertraut gemacht und anhand eigener Analysen und Übungen in linguistische Metaphernanalysen trainiert. Am Ende haben Teilnehmende ein eigenes, kritisches Metaphernverständnis sowie ein breites Skillset in empirischer Metaphernanalyse entwickelt.
- Trainer/in: Papadopoulou Katerina