Wahlforschung im Superwahljahr 2024 - SoSe 2024
Im Jahr 2024 finden in Brandenburg besonders viele Wahlen statt: Kommunalwahlen, Landtagswahlen und die Europawahl. Wir nutzen die aktuellen Wahlen um besser zu verstehen wie Wähler*innen Entscheidungen treffen und über was eigentlich bei welcher Wahl entschieden wird. Im Seminar lernen wir grundlegende Theorien und Konzepte der Wahlforschung und des politischen Systems kennen und untersuchen wie Bürger*innen Wahlentscheidungen treffen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den drei im Jahr 2024 stattfindenden Wahlen. Teil des Seminars ist die Entwicklung eines Wahlomaten zur Kommunalwahl in Frankfurt (Oder) im Juni, der Wählenden zur Verfügung stehen wird. Studierende lernen dabei praxisorientiert die Grundlagen von sogenannten voting-advice-applications und deren Daten kennen. Neben grundlegenden Theorien sind je nach Interessen der Studierenden Schwerpunktsitzungen z.B. zu Populismus, Ost-West Unterschieden in politischer Beteiligung oder dem Wandel des Parteiensystems möglich.
- Trainer/in: Gessler Theresa
Warszawa - oblicza Paryża Wschodu. Historia, literatura i kultura, 1902-2001 - SoSe 2024
Syrenka, PKiN, kotwica, palma, Umschlagplatz, albo mroczne życie lat 20-tych – historia Warszawy ma wiele materialnych i niematerialnych oblicz, ale dlaczego np. nazywa się tę metropolię „Paryżem Wschodu” i jak to możliwe, że najbardziej zrujnowane miasto w dziejach ludzkości uchodzi dziś za boomtown? Podczas zajęć postaramy się odkryć wiele tajemnic Warszawy jako palimpsest w interdyscyplinarym kontekście dziejów historycznych, architektoniczych, literackich i kulturowych w okresie od wystawy kucharskiej w Warszawie (1902 r.) do wprowadzenia pociągu „Berlin-Warszawa-Ekspress” w 2001 r. W swoich prezentacjach i dyskusjach skupimy się na perspektywie antropologicznej i zapytamy: dlaczego i jak Warszawa - multietniczna metropolia - zmieniła się w oczach samych mieszkańców i jak przeobrażała się pod wpływem władzy rosyjskiej, niemieckiej, austriackiej bądź sowieckiej. Będziemy analizować teksty, nie tylko polskich autorów, oraz oglądać polskojęzyczne filmy, aby prześledzić zmieniający się krajobraz Warszawy. W ramach seminarium istnieje możliwość udziału w wyjeździe studyjnym do Warszawy organizowanym przez Lektorat Języka Polskiego na Viadrinie. Warunkiem zaliczenia kursu jest obecność (75%) i aktywny udział w zajęciach oraz przygotowanie i przedstawienie prezentacji tematycznie związanej z tematem kursu. Oczekuje się, że studenci również czytają teksty w języku angielskim.
- Trainer/in: Grelka Frank
- Trainer/in: Kubicka Aleksandra
- Trainer/in: Rajewicz Tomasz
Kutter, Amelie: Welches Europa wählen wir? Die Europa-Wahlen und die grüne Zukunft der Europäischen Union - SoSe 2024
Update: das Europäische Parlament besucht die Viadrina in unserem Seminar am 15.04.2024! Einführung von Oliver Hänsgen (Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland) zur Europa-Wahl und Gepräch mit dem Europa-Abgeordneten Niklas Nienaß.
Im Juni 2024 finden die Europa-Wahlen statt. 350 Millionen Wahlberechtigte bestimmen darüber, welche Mehrheiten im Europäischen Parlament, zusammen mit den mitgliedstaatlichen Regierungen, in den kommenden fünf Jahren über EU-Politiken entscheiden. Die vergangene Legislatur (2019-2024) hat der EU ein Investitionsprogramm für eine ‚grüne Zukunft‘ verpasst: den European Green Deal. Die Umsetzung ist jedoch umstritten. Ziel des Seminars ist es, die politischen Kämpfe um die grüne Zukunft der EU im Wahlkampf nachzuvollziehen, anhand der Kampagnen von (künftigen) Europa-Abgeordneten. Wie wollen sie unser Wirtschaften und Konsumieren in der EU gestalten? Welche bereits getroffenen Entscheidungen zum European Green Deal müssen sie berücksichtigen? Und welche Möglichkeiten werden sie haben, ihre Programme umzusetzen? Teilnehmende des Seminars machen sich mit dem European Green Deal und mit Positionierungen des Parlaments und europäischer Parteien zur 'grünen Zukunft' der EU vertraut. Sie erlernen die Durchführung von Wahlkampagnen-Analysen am Beispiel der aktuellen Europa-Wahlkampagnen ausgewählter Parteien. Sie diskutieren grundsätzlichere Bedingungen von parlamentarischer Politik in der EU. Dazu gehören der rechtliche Rahmen der Wahl, die Rekrutierung von Kandidat*innen, die Funktionen und Arbeitsweise des Europäischen Parlaments im Mehrebenen-System der EU sowie Koalitionsbildung im transnationalen politisch-parlamentarischen Feld. Die Teilnehmenden erörtern diese Bedingungen anhand von politikwissenschaftlicher und soziologischer Literatur und in praktischer Anschauung, bei Veranstaltungen mit dem Berliner Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments, in Gesprächen mit Kandidat*innen, durch teilnehmende Beobachtung und eine (selbstorganisierte) Exkursion nach Strasbourg. Die Selbsteinschreibung auf Moodle ist geöffnet. Empfehlung: Kombination mit dem Seminar ‚Die Politik mit dem Klima und der Biodiversität. Studien zur lokalen Umsetzung in Brandenburg‘.
- Trainer/in: Kutter Amelie
Weltgedächtnis, Singularität und multidirektionale Erinnerung: der ›Historikerstreit 2.0‹ - SoSe 2024
Seit knapp drei Jahren wird derart erbittert um die (Neu-)Ausrichtung der deutschen Erinnerungskultur gestritten, dass sich in der Öffentlichkeit die Etikettierung der Debatte als ›Historikerstreit 2.0‹ etabliert hat. Ging es im ersten Historikerstreit von 1986/87 um das Verhältnis von Bolschewismus, Nationalsozialismus und Holocaust, an dessen Ende sich die Singularitätsthese politisch etablierte und die öffentliche Erinnerung an den Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden zur staatlichen Aufgabe avancierte, so wird nunmehr vor allem die Frage nach dem erinnerungspolitischen Verhältnis der Kolonialgewalt zum Holocaust virulent, ohne auf dieses beschränkt zu bleiben. Lange vor dem sogenannten ›zweiten‹ bzw. ›neuen‹ Historikerstreit und der damit einhergehenden Skandalisierung eines einzelnen Debattenstrangs entbrannten Kämpfe um die Anerkennung weiterer Opfergruppen des Nationalsozialismus, aber auch um die deutsche Aufarbeitung der verdrängten imperialen und kolonialen Gewaltgeschichte sowie für eine Erweiterung der Erinnerungskultur um Deutschlands Schwarze Geschichte, die Lebensrealitäten der sogenannten ›Gast-‹ und ›Vertragsarbeiter*innen‹, rechte Kontinuitäten nach 1945 oder jüdische und migrantische Perspektiven auf die Wende- und Nachwendezeit. Bei all diesen Initiativen ging und geht es um die Frage, wessen Erinnerung zählt, und damit auch um die identitätsstiftende Wirkung (post-)nationaler Erinnerungskulturen. Denn was, wie und an wen ›wir‹ erinnern beeinflusst immer auch, wer und was dieses ›wir‹ ist, wer dazugehört und wer nicht. Das Seminar rekonstruiert die gegenwärtig geführte Auseinandersetzung um die Holocaust-Erinnerung als zentralem Element der deutschen Erinnerungskultur. Untersucht werden dabei die unterschiedlichen Verwendungsweisen der Singularitätsthese und deren normative Konsequenzen, um jenseits der Polemik gegen ein vermeintliches Vergleichstabu danach zu fragen, wie sich Singularität und Globalisierung bzw. Kosmopolitisierung der Holocaust-Erinnerung zueinander verhalten und welche Alternativen dabei sowohl zur Hierarchisierung des Leidens und der Opferkonkurrenz als auch zur Einebnung aller Differenzen im Namen eines vermeintlich universellen Ethos formuliert werden.
- Trainer/in: Linstaedter Philipp
What's in an everyday story? The linguistic study of narrative and identity - SoSe 2024
"We need stories. We need stories to understand ourselves," says the famous author Salman Rushdie. The realization that various forms of storytelling are among the essential social practices of creating meaning has arrived in the cultural and social sciences, and thus also in (socio)linguistics and discourse studies, at the latest with the narrative turn. Since people construct narratives from the social and cultural material available to them, analyzing narratives may help to answer the question of how identities are constructed and how they influence social action, and how inequalities are maintained and reproduced. But what is narrative? How is it studied? And how do you determine whether an utterance is a story or not? What about seemingly mundane stories and narratives that do not fall under the criteria of temporal order, that do not have a plot and do not appear structured or "tellable" from the outset? In recent decades, the linguistic study of narrative has evolved from monological perspectives on stories and narrators to interactional approaches that view storytelling as a highly context-specific process and interactional achievement (De Fina & Georgakopoulou 2020). In this seminar we will explore this approach with a focus on identity work and positioning in small and big stories, and we will look at storytelling practices within digital and non-digital contexts (De Fina & Perrino 2019). In a first part, we will read and understand important contributions from this field in small working groups. In a second part, students will generate narrative data of different kinds in their own social environment and conduct a small analysis based on their data. In the final sessions, we will present our findings to each other and discuss and evaluate them together.
Apart from traditional methods such as direct instruction, we will use a variety of student-centered teaching methods, e.g. working in small groups, flipped classroom with instructional videos and inquiry-based learning (collect your own data).
De Fina, Anna & Alexandra Georgakopoulou (2020): Rethinking Narrative: Tellers, Tales and Identities in Contemporary Worlds. In: De Fina, Anna & Alexandra Georgakopoulou (eds.) The Cambridge Handbook of Discourse Studies. Cambridge University Press; pp. 91-114.
De Fina, Anna & Sabina Perrino (Eds.) (2019): Storytelling in the digital world. Amsterdam and Philadelphia: John Benjamins.
- Trainer/in: Breda Karolin
Wie Reden auf uns wirken: zur Rolle von Rhetorik, Phonetik und Sprachwissenschaft - SoSe 2024
Sie interessieren sich für Rhetorik, Reden und deren Wirkung? // Reden begleiten uns in ganz verschiedenen Kontexten. Wenn wir Rhetorik und Phonetik zusammen betrachten, werden essentielle Elemente von Reden zum Vorschein kommen. Wir werden auch Aspekte aus der Sprechwissenschaft mit einbeziehen, um zu verstehen, welche Strategien im Mündlichen eingesetzt werden, um eine bestimmte Wirkung zu erreichen. In verschiedenen Analyseschritten setzen sich die Studierenden mit einzelnen Perspektiven auf Rhetorik, Phonetik und Mündlichkeit auseinander. Wir beziehen uns auf Reden verschiedener Personen der Öffentlichkeit (etwa aus der Politik, Kunst und Kultur). Methodische Aspekte der Datenerhebung und Datenauswertung können von den Studierenden als Basis für eigene Studien auch in Vorbereitung auf die MA-Arbeit genutzt werden. (Prof. Nicole Richter)
- Trainer/in: Richter Nicole
- Trainer/in: buero-nrichter Kuwi
Kutter, Amelie: Wie schreibe ich eine Masterarbeit? Werkstattseminar - SoSe 2024
Eine Masterarbeit schreibt sich nicht einfach so. Es ist eine Abschlussarbeit, in der eine Reihe von akademischen Fertigkeiten unter Beweis gestellt werden muss. Dazu gehört nicht nur, ein spannendes Thema zu erschließen, sondern auch, eine Problemstellung aus einer Fachdebatte zu entwickeln, relevante Konzepte methodisch solide in eine Analyse zu übersetzen, aus dieser plausible Schlüsse zu ziehen und nach akademischen Standards zu verschriftlichen. Dieses Werkstattseminar richtet sich an Studierende, die den MA Europa-Studien oder einen sozialwissenschaftlichen MA-Studiengang der Kulturwissenschaftlichen Fakultät in den kommenden 1-2 Semestern abschließen. Sie erarbeiten sich darin frühzeitig das theoretische und praktisches Wissen zur Planung und Durchführung einer Masterarbeit. Das Seminar versteht sich als Ergänzung zu den Kolloquien und zur Einzelberatung der betreuenden Dozent*innen. Bei einer guten Tasse morgendlichen Heißgetränks erörtern wir, welche unterschiedlichen Traditionen von Wissenschaftlichkeit es gibt, welche disziplin-spezifischen Vorgehensweisen zu beachten sind, wie theoretische Annahmen expliziert und in ein Forschungsprojekt übersetzt werden, welche Variante von MA-Arbeit für Ihr Anliegen am besten passt usw. Die Teilnehmenden tauschen Erfahrungen zu Projektentwicklung und Methoden aus und üben in Gruppen akademisches Schreiben und Peer-Feedback.
Die Teilnehmendenzahl ist auf 16 begrenzt. Teilnehmen können Studierende des MA European Studies sowie sozialwissenschaftlicher MA-Studiengänge der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, die in den kommenden 1-2 Semestern ihr Studium abschließen. Bitte melden Sie sich bis zum 8. April 2024 mit Angabe Ihres Namen, Studiengangs und Ihres geplanten Abschluss-Semesters an, per E-Mail an die Adresse kutter@europa-uni.de. Bei hohem Andrang haben Studierende Vorrang, die im MA European Studies studieren und vor dem Abschluss stehen
- Trainer/in: Kutter Amelie
Mrozik, Agnieszka: Women’s Rights and Mobilizations in Poland (1945–2020): Concepts, Debates, Practices - SoSe 2024
In the nearly 80 years since the end of World War II, the situation of women and the women's movement in Poland has changed
several times. Women's rights, understood mainly in terms of equal access to education and the labor market, were one of the
priorities of the leftist parties that took power in 1945. However, leftist female politicians, academics and activists of state women's
organizations demanded changes in the position of women in the family and society as well, and over the following decades
criticized the lack of progress in this regard. After the 1989 political transformation, a new women's movement emerged in Poland,
which looked mainly to the traditions of Western feminism for inspiration and rejected local, state-socialist models. The 1993
abortion ban determined the message of the Polish feminist movement. In recent years, under the rule of right-wing populists, the
struggle for reproductive rights has intensified: in 2016 and 2020, the tightening of an already restrictive anti-abortion law brought
thousands of protesting women and men onto Polish streets. The Black Protests and the Women's Strike broke through to global
public opinion, but did they – and how – make a difference in Poland? In this seminar, we will look at the situation of women and the
women's movement in Poland under communist, liberal and nationalist governments. We will ask not only about political promises
and their implementation, but above all about the participation of women themselves and women's organizations in building a
more equal and just society. We will examine whether and how local and international traditions and inspirations have influenced
the activities of Polish feminists over the years. We will analyze disputes over programs and strategies of action. The material for
analysis will be provided by journalistic and scientific texts, novels, poems, posters, films and TV series, as well as the memoirs of
women's movement activists in Poland.
- Trainer/in: Mrozik Agnieszka
Wozu denn noch Mensch sein? Essays zum Trans- & Posthumanismus – Sommer 2024
In diesem Kurs geht es um: uns selbst. ›Den Menschen‹. Was haben wir uns nicht selbst alles angedichtet: Herrscher über die Tiere, die Vernunft in der Welt, die Krone der Schöpfung. Sicher ist: ›Der Mensch‹ ist der einen Traum, der anderen Leid. Nicht zuletzt leiden wir Menschen unter unserem selbstauferlegten Ruf: Mensch zu sein ist anstrengend. Wir werden von Gefühlen, Krankheiten, dis/abilities, Alterserscheinungen und schließlich vom Tod heimgesucht. Keine tollen Aussichten fürs eigene Ego. Vielleicht könnte ja der immer waghalsigere Fortschritt Abhilfe schaffen? Und: Ob wir wollen oder nicht, als Menschen im Wohlstandswesten sind wir verantwortlich für Chaos und Schmerz weltweit. Immer weniger können wir uns dieser Einsicht und Verantwortung entziehen.
Wie können oder müssen wir uns als Menschen denken, unseren Status verstehen, um bewusster, authentischer und empathischer in ›unserer‹ Welt zu leben? Oder anders: Welche Menschen braucht die Welt (wenn überhaupt)? Dieser fundamentalen, ja existenziellen Frage widmen wir uns, indem wir gemeinsam Essays aus den Feldern Trans- und Posthumanismus (u. a. Haraway, Barad, Ferrando) lesen, diskutieren und verstehen.
Ende Juni wird der Kurs zum Workshop – hier üben wir praktisch, was es heißt, einen Essay zu analysieren, zu entwerfen und fertigzustellen.
- Trainer/in: Neumann Elizabeth
Zwischen Polen und der Sowjetunion: Die Ukraine in der Zwischenkriegszeit - SoSe 2024
Die Geschichte der Ukraine zwischen 1918 und 1939 ist gleichermaßen Teil der sowjetischen, der polnischen und der jüdischen
Vergangenheit. Sie ist auch ein Schlüssel zu deren Verständnis. Der Erste Weltkrieg veränderte die alten Machtstrukturen in Europa:
Alte Reiche hörten auf zu existieren, eine Reihe neuer Nationalstaaten wurde gegründet. Auch die Ukrainer hegten Hoffnungen auf
die Gründung eines ukrainischen Nationalstaates. Im Seminar soll der Frage nachgegangen werden, warum die Gründung eines
ukrainischen Staates scheiterte, während andere Nationalstaaten entstehen konnten. Dazu werden die politischen Wirren zwischen
1917 und 1921 sowie die militärischen Auseinandersetzungen auf ukrainischem Territorium näher beleuchtet. Das Alltagsleben in
der UdSSR und in Polen wird nachgezeichnet. Das multiethnische und multikonfessionelle Zusammenleben auf dem Gebiet der
heutigen Ukraine ist ein weiterer Themenblock der Vorlesung
- Trainer/in: Kozakevych Bozhena