Mrozik, Agnieszka: Remembering Transition(s) across Eastern Europe: Visual and Literary Representations, Official and Personal Narratives - SoSe 2024
In the nearly 35 years that have passed since the political transition(s) in the countries of Central, Eastern and Southeastern Europe, the dominant narrative about those events has undergone profound changes. We have moved from a story about the success of the transformation to a story about its absolute failure, primarily economic and social, which today benefits mainly the right-wing populist parties coming to power in many countries in the region. Stories of transformation – and remembering it – depend on many factors: not only on its course in different countries, but also on the situation of different social groups; they are determined by the gender, class, place of living, ethnicity and generation of those who tell them. These stories range from nostalgia for the days of state socialism and criticism of predatory capitalism after the 1989–91 breakthroughs, to memories of communist oppression and hopelessness and expectations of freedom and prosperity after the fall of communism. Memories of violence and conflict, with the war in the former Yugoslavia at the forefront, are also not uncommon. Narratives about gender tensions: discrimination against women and the rise of masculinism, as well as those that draw attention to the secondary status of Eastern Europeans in the “European family of nations,” form another category of narratives. During the seminar, we will analyze stories of transformation: both official/state/publicly articulated and less official/local/private ones. We will be interested in generational, family, but also personal memories – of women and men. Using the tools of memory studies, as well as literary and cultural studies, we will discuss literary and visual texts (novels, films, autobiographical accounts) and reflect on material culture and museum practices. We will examine the aesthetic and emotional layers of transformation stories, as well as their reshaping in the course of social, cultural and political changes.
- Trainer/in: Mrozik Agnieszka
Sozial- und Gesellschaftstheorie - SoSe 2024
Die Lehrveranstaltung Sozial- und Gesellschaftstheorie bietet BA-Studierenden eine Einführung in relevante Ansätze der Sozialwissenschaften und einen ersten Zugang zum soziologischen Denken. Zunächst werden die theoretischen Grundlagen von „Klassikern“ der Soziologie wie Karl Marx, Max Weber, Émile Durkheim und Georg Simmel vorgestellt, Autoren, für welche die europäische Moderne und die Industrialisierung sowohl Kontext als auch Gegenstand der Untersuchung sind. Daran anschließend werden bedeutende theoretische Beiträge aus dem zwanzigsten Jahrhundert, wie die der Frankfurter Schule, des Funktionalismus, der Systemtheorie und der Actor-Network-Theory sowie von Schlüsselautor*innen wie, Hannah Arendt, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu und Michel Foucault aufgeführt. Bei jedem der untersuchten theoretischen Ansätze möchten wir auf die Definition der Gesellschaft und des handelnden Subjekts eingehen, die sie voraussetzen. Welches Verständnis von individuellem und kollektivem Handeln liegt ihnen zugrunde? Welche Problemstellungen werden priorisiert? Wird der Akzent etwa auf Kohäsion und Ordnung oder auf Konflikt und Wandel gelegt? Steht Struktur oder Handlungsfähigkeit im Vordergrund? Was ist Soziologie und was ist das eigentlich, die „Gesellschaft“?
- Trainer/in: Schindel Estela
Sozialpolitik in Europa: Zwischen nationalen Wohlfahrtsstaaten und europäischer Integration - SoSe 2024
In diesem Seminar setzen wir uns mit der sozialen Dimension der Europäischen Union auseinander und untersuchen diese aus soziologischer Perspektive. Dazu beschäftigen wir uns mit verschiedenen theoretischen Texten zu Wohlfahrtstaaten und Europäischer Integration, vergleichen unterschiedliche Wohlfahrtssysteme miteinander und gehen der Frage nach, inwiefern es im Bereich der europäischen Wohlfahrtspolitik Prozesse einer Europäisierung gibt. Das Seminar basiert auf der Diskussion von Lektüre. Die entsprechenden Texte werden bei Moodle hochgeladen. Von den Teilnehmer*innen wird eine regelmäßige Teilnahme am Kurs sowie die Vorbereitung der Pflichtlektüre erwartet.
- Trainer/in: Rietschel Jonas
Spinoza and Colonialism: Potentia Multitudinis and Maroon Resistances in the Dutch Atlantic World - SoSe 2024
In the 17th century, Dutch production, transportation, and finance sectors undergo rapid globalisation and turn the Netherlands into the first world economic hegemon of early modern colonial capitalism. But although the Dutch-Jewish philosopher Baruch de Spinoza is well aware of these developments and the notions of servitus and bondage – of being a slave or a free person – in many ways function as key organising categories of his thought, Spinoza remains silent about colonialism and Atlantic slavery. This applies to all but a single exception: In an enigmatic statement in a letter to his friend Pieter Balling, a merchant with trade relations in the Spanish colonies, Spinoza breaks in, encrypted and xenophobic forms, his silence on racial slavery by reporting on a dream, he had one morning of a "Black scabby Brazilian." Taking the letter to Balling as point of departure, the course reexamines Spinoza's concept of the "power of the multitude" (potentia multitudinis) through a decolonial lens. We will reconstruct the challenges of this concept by resituating Spinoza's theory of mass capacities in the Black Atlantic world. We will pay special attention to Afro-Brazilian maroon resistances and the colonial settlements of Amsterdam Jews in Pernambuco. The course explains why it takes Spinoza his entire intellectual life to turn the traditional philosophical topos of the fear of the masses into an affirmation of their power and to understand insurrection not as the opposite principle of political society but as a radical variant of its constitution.
Literature:
Baruch de Spinoza: The Ethics and Political Treatise (The Collected Works of Spinoza I and II, ed. Edwin Curley, 1985 and 2016)
Lewis S. Feuer: "The Dream of Benedict de Spinoza" (American Imago: A Psychoanalytic Journal for the Arts and Sciences, 1957)
Hebe Mattos: "Black Troops and Hierarchies of Color in the Portuguese Atlantic World" (Luzo-Brazilian Review, 2008)
Stuart B. Schwartz: "Rethinking Palmares. Slave Resistances in Colonial Brazil" (Critical Readings on Global Slavery, ed. Alan Pargas et.al., 2018)
Willi Goetschel: "Spinoza's Dream" (The Cambridge Journal of Postcolonial Literary Inquiry, 3:1, 2016)
Steven Nadler: Spinoza. A Life (Cambridge University Press, 2018)
Katja Diefenbach: "Possessive Individualism and Trans-Atlantic Slavery as Mirrored in Early Modern Philosophy" (Die Bestie ist der Souverän, ed. Paul Preciado et.al., 2018)
- Trainer/in: Diefenbach Katja
- Trainer/in: Weigand Teresa
Sprachliche Multimodalität - Verständigung durch Körpereinsatz? - SoSe 2024
Was passiert eigentlich genau, wenn wir uns unserer Sprache bedienen? Ist es wirklich nur der Mundapparat, der Sprache produziert und so verbal Nachrichten von A nach B entsendet? Was ist mit dem Rest des Körpers wie Blick, Körperpositur und unseren Händen? Sind Gesten Teil von Sprache oder einfach nur eine emphatische Begleiterscheinung? Gelten Gebärdensprachen dann nicht als vollwertige Sprachen sondern nur als deren Unterkategorie?
In diesem Seminar soll solchen Fragen nachgegangen und in das Thema der sprachlichen Multimodalität eingeführt werden. Dabei wollen wir den langebewährten Blick auf gesprochene Sprache quasi von Kopf bis Fuß weiten und den Fokus auf weitere Modalitäten von Sprache und deren linguistisches Potenzial legen. Am Ende sollen Studierende durch regelmäßige Lektüre aus unterschiedlichen Disziplinen ein differenziertes Verständnis vom Begriff der sprachlichen Multimodalität entwickelt sowie verschiedene Ansätze zur Untersuchung von Sprache in ihrer Vielschichtigkeit in face-to-face als auch medialen Kontexten kennengelernt und kritisch reflektiert haben.
- Trainer/in: Papadopoulou Katerina
Sprachtheorie und Sprachgeschichte - SoSe 2024
Das Seminar soll den Teilnehmenden eine Einführung in die wichtigsten Theorien und Anwendungsgebiete sowie die Geschichte
der Sprachwissenschaft geben. Die Vorlesung umfasst erstens einen Überblick über die Entwicklung der Sprachwissenschaft
von der ersten Beschäftigung mit Sprache in der Antike über die Entstehung der Sprachwissenschaft im 19. Jahrhundert bis
zur Linguistik der Gegenwart. Zweitens wird die Wissenschaftsgeschichte der Linguistik vor dem Hintergrund der allgemeinen
europäischen Geistesgeschichte betrachtet werden. Dabei diskutieren wir unter anderem die Ansätze des Strukturalismus, der
Sprechakttheorie, der Pragmatik, der Konversationsanalyse und der Soziolinguistik. Nicht zuletzt ist diese Lehrveranstaltung auch
eine Einführung in Arbeitstechniken des Studiums der Sprachwissenschaft, insbesondere das wissenschaftliche Schreiben. Die
dem Kurs unterliegende Grundfrage ist die nach dem Zusammenhang von Sprache und Kultur.
- Trainer/in: Vallentin Rita
Terror und Terrorismus – die Geschichte zweier politischer Begriffe - SoSe 2024
„Terror“ und „Terrorismus“ sind zwei politische Begriffe, die polarisieren und mit heftigen Emotionen verbunden sind. Heutzutage werden mit dem Begriff „Terror“ staatliche Aktionen bezeichnet, die in der Bevölkerung Schrecken verbreiten und damit Gehorsam erzeugen sollen. „Terrorismus“ dagegen wird mit gewaltsamen Aktionen kleiner Gruppen aus dem Untergrund verbunden, die dadurch eine Öffentlichkeit für ihre politischen Anliegen mobilisieren wollen. Betrachtet man aber die Geschichte der beiden Begriffe, so zeigt sich, dass sie bis zum Zweiten Weltkrieg oft synonym verwendet wurden. Mehr noch, während der Begriff „Terror“ heutzutage überaus negativ konnotiert und als politisches Instrument allgemein geächtet ist, ist er vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts von bestimmten politischen Gruppierungen als positive Bezeichnung für ihre Aktionen genutzt worden. Während es allgemein anerkannt ist, den Begriff „Terror“ als Form von politischer Gewalt mit dem Ziel der Einschüchterung der Gegner zu definieren, existiert bis heute keine für alle akzeptable Definition von „Terrorismus“. Diese Einführungsveranstaltung wird nun nicht versuchen, der langen Liste von Terrorismusdefinitionen eine eigene hinzuzufügen, sondern wird der Genealogie der beiden Begriffe anhand konkreter Phänomene nachspüren. Im Zentrum steht die Untersuchung einer Auswahl von Bewegungen und Regimes, die mit exemplarischer Gewalt versucht haben, (imaginierten) Gegnern ihren politischen Willen aufzuzwingen. Beginnend mit der Französischen Revolution über die radikale Bewegung im Russland des 19. Jahrhunderts, die nationalistischen Bewegungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts sowie die linksextremistischen Gruppen im Westeuropa der Nachkriegszeit bis zu den islamistischen Gruppen der Gegenwart soll ein Überblick in die kontroverse Thematik und die Entwicklung der beiden Begriffe erarbeitet werden.
Anhand dieser Thematik werden aber auch gemeinsam die grundlegenden handwerklichen Methoden für die Kulturwissenschaften vorgestellt und eingeübt. Dazu gehören Textanalyse und Quellenkritik aber auch Fertigkeiten zur Literaturrecherche sowie die Grundlagen
- Trainer/in: Rindlisbacher Stephan
Beichelt, Timm; Kasis, Niki: The Eastern Dimension of the European Union - SoSe 2024
Within Europe, “the East” has often been associated with certain images. Russia, the Bal-kans, but also the regions of East Central Europe, have been labelled as less modern and more “backward” (Andrew Janos) than Western Europe. “The East” often bore allusions to various kinds of Others if seen from a West European perspective. With the EU accessions of the last 20 years, but also with scholarly debates around post-colonialism, this picture of Eastern Europe has changed considerably. The character of political governance has turned towards the European Union, and many cultural practices from “Eastern” Europe have proved to be innovative in the context of late-modern societies. While parts of “the East” seem more open and primordial today, repression and cultural intolerance have even in-creased in Belarus and Russia in recent years. It could therefor also be argued that the new dividing line between a presumably attractive West and a non-attractive East has simply moved within Europe.
These processes of collective construction form the background of a seminar in which social and political practices in (Eastern) Europe are analysed. Relevant topics are:
- Cultural perceptions of different parts of Europe and within Europe,
- The specific situation of East Central or South East European member states within the EU and EU policy making,
- Challenges for the EU with regard to the ongoing war in Ukraine in the fields of ex-ternal and security policy,
- Issues of EU accession and EU association, in particular with regard to Moldova and/or Ukraine,
- Migration related issues with a focus on Eastern Europe.
In this seminar, students will work in groups to identify a specific research question or chal-lenge within the just mentioned fields, e.g. something that cannot easily be understood be-cause it contradicts our knowledge or expectations. Students should have previous knowledge social and political science problems – scholarly knowledge from these disci-plines form the basis of the seminar.
Students will formulate problems and then develop an understanding and possible approach-es to solutions using scientific literature and other sources of information. This challenge-based learning approach requires active participation. Students will be given access to rele-vant information and scientific literature as well as tools and methods to support their group work. Supported by the professor and the Center for Teaching and Learning (ZLL), students will continuously reflect on the process and document the research with protocols. At the end, students will present their findings in a format determined by their group.
Literature (for inspiration to identify scholarly problems):
Hale, Henry (2015): Eurasian Regime Dynamics in Comparative Perspective. Cambridge: Cambridge University Press
Krastev, Ivan (2017): After Europe. Philadelphia: University of Pennsylvania Press
- Trainer/in: Beichelt Timm
- Trainer/in: Kasis Niki
The Soviet Union, Russia and the Middle East (1948-Present) - SoSe 2024
From the beginning of the conflict in the Middle East the Soviet Union and, after 1991, Russia played a prominent role. Early on Stalin’s USSR supported the foundation of Israel in its war of independence. From the 1960s onwards, however, the USSR supported the Arab States and the Palestinians against Israel. Anti-Zionism became the official position of the Soviets and Jews were increasingly discriminated at home while authoritarian Arab regimes were supported in the region. After rise of Mikhail Gorbachev, the USSR normalized its relationship with the Jewish State and a new wave of immigrants arrived there. Post-Soviet Russia enjoyed could relations to both Israelis and Arabs until Vladimir Putin’s support of Iran and Hamas in 2023. The seminar will explore the changing relationship between Israel and the USSR/ Russia since 1948. It will also touch upon the history of the conflict in the Middle East, Anti-Semitism, Zionism and the migration of Jews to Israel.
Literatur: Benny Morris: 1948: A History of the First Arab-Israeli War, New Haven 2009; Yaakov Roi (ed.) The Limits of Power. Soviet Policy in the Middle East, London 1979; Zvi Gittelman: A History of Ambivalence. TheJews of Russia and the Soviet Union, Indiana 2001.
- Trainer/in: Behrends Jan
- Trainer/in: Orlova Galyna
Obligatorische Einführungsveranstaltung: Theoretische Grundlagen der Kultur- und Sozialwissenschaften - SoSe 2024
In dieser für den MASS obligatorischen Veranstaltung betrachten wir neuere Paradigmen und „Camps“ der sozialwissenschaftlichen Theoriebildung. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Gesellschaftstheorien der Makroebene, die den Vergleich von unterschiedlichen Ausprägungen von Politik, Wirtschaft und Kultur begleiten und versuchen, Prozesse des sozialen Wandels und Spannungsverhältnisse unterschiedlicher Gesellschaftsbereiche in den Griff zu bekommen. Das primäre Lernziel der Veranstaltung liegt darin, dass die Master-Studierenden in Anknüpfung an ihre sozial- und/oder kulturwissenschaftliche Grundausbildung im B.A. nun die unterschiedlichen theoretischen Entwicklungsstränge der Sozial- und Kulturwissenschaften über das 20. Jahrhundert hinweg nicht nur kennenlernen, sondern miteinander ins Gespräch bringen können. Das bedeutet, dass gegenseitige Bezugnahmen, Grundmuster der Kritik zwischen den Paradigmen, sowie Abgrenzungsbewegungen innerhalb eines Paradigmas deutlich werden sollen. Zu diesem Zweck wird auch die chronologische und paradigmatische Logik im Aufbau der Veranstaltung an einigen Stellen durchbrochen, um die neueren Theorien im Hinblick auf ihrer Verwurzelung in älteren Theoriesträngen zu diskutieren und/oder typische „Frontstellungen“ in der Sozialtheorie abzubilden. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Verhältnis und Verbindungen zwischen Kultur- und Sozialwissenschaften. Auch die disziplinären Grenzen und Brücken zu Philosophie, Wirtschaftswissenschaften und Geschichtswissenschaften werden angesprochen.
- Trainer/in: Muennich Sascha
Mikheieva, Oksana: Ukraine in focus: everyday life in war-affected society (2014-2024) - SoSe 2024
The course will be held in collaboration with The Centre for East European and International Studies (ZOiS), the Ukraine Research Network (UNET) and Virtual Ukraine Institute for Advanced Study (VUIAS) and will involve meetings with Ukrainian researchers, affiliated with these institutions, whose projects and expertise are related to the topic of the seminar. The course will be held in two cities - Berlin (ZOiS-UNET, VUIAS) and Frankfurt, Oder (European University Viadrina) and on-line. The focus will be on the political development of Ukrainian society, the formation of its social structure, labor and forced migration, the dynamics of national identity, religious situation, historical memory and its instrumentalization in the context of the military conflict, the peculiarities of Ukrainian volunteering, and the role of social media. This approach will provide the most up-to-date first-hand research information and will create conditions and opportunities for direct contact with researchers.
- Trainer/in: Mikheieva Oksana
Von ketzerischen Müllern und verschwundenen Ehemännern. Formen und Praktiken des Erzählens in den Geschichtswissenschaften - SoSe 2024
Sollen geschichtswissenschaftliche Texte erzählen? Und welche unterschiedlichen Formen sind dabei denkbar? Welche Auswirkungen hat die narrative Form einer Darstellung auf ihre Wissenschaftlichkeit? Und was unterscheidet sie von anderen Arten historiographischen Schreibens? Fragen wie diese soll das Seminar in Theorie und Praxis verfolgen. Wir diskutieren die Bedeutungen von Erzählungen in Früher Neuzeit und Moderne, wir überlegen, was eine Entwicklungsgeschichte von Anekdote und Essay unterscheidet und was demgegenüber einen analytischen Text ausmacht. Wir lesen Beispiele gelungener erzählerischer Geschichtsschreibung – u.a. Carlo Ginzburgs Bericht über die Welt eines italienischen Müllers um 1600, Natalie Zemon Davis' "Wiederkehr des Martin Guerre" und Harald Jähners Beschreibung des "Höhenrauschs" zwischen den Weltkriegen – und untersuchen ihre narrativen Strukturen. Und wir besprechen eigene Versuche, einen erzählerischen Text zu verfassen. - Literatur: Hayden White: Auch Klio dichtet oder Die Fiktion des Faktischen. Studien zur Tropologie des historischen Diskurses, Stuttgart 1986; Carlo Ginzburg: Der Käse und die Würmer. Die Welt eines Müllers um 1600, 9. Aufl., Berlin 2023; Natalie Zemon Davis: Die wahrhaftige Geschichte von der Wiederkehr des Martin Guerre, Berlin 2004; Harald Jähner: Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen, Berlin 2022; Andreas Bähr: Athanasius Kircher. Ein Leben für die Entzifferung der Welt, Berlin 2023.
- Trainer/in: Baehr Andreas