Forschungskolloquium "Auf dem Weg zur Abschlussarbeit. Themenfelder: Migration, Ethnizität, Rassismus, Gender, Queer Studies" - SoSe 2024
Prof. Dr. Kira Kosnick
BA Cuso: 3 ECTS / MA: 3/6/9 ECTS
Kolloquium (Präsenzveranstaltung): MASS: Forschungsmodul
Veranstaltungsbeginn: 09.04.2024
Di, 14 - 16 Uhr
Ort: AM 203
In diesem Kolloquium werden wir anfangs die Entwicklung einer wissenschaftlichen Fragestellung sowie den Aufbau eines Exposés adressieren, bevor wir auch abhängig von den Bedürfnissen der Studierenden und Stand der jeweiligen Projekte über Inhalte, ethische Fragen und Methodenfragen sprechen. Im weiteren Verlauf stellen Studierende ihre Projekte bzw. Ideen für die Abschlussarbeit in Referaten vor, die insbesondere auf die noch offenen Fragen und Problemstellungen eingehen, die mit dem eigenen Projekt aktuell verbunden sind. Wir besprechen und planen die genauen Inhalte der Veranstaltung in der ersten Sitzung, um bestmöglich auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden eingehen zu können.
Teilnahmevoraussetzungen: Diese Veranstaltung richtet sich an BA CUSO und MA Studierende in der Abschlussphase ihres Studiums, die bereits mindestens das Themenfeld ihrer Abschlussarbeit benennen können. Dieses Kolloquium macht nur für Studierende Sinn, die sich mit ihrer Abschlussarbeit methodisch im Spektrum der Sozialwissenschaften verorten. Trotz der breiten Öffnung für Studiengänge der Kulturwissenschaftlichen Fakultät sind Abschlussprojekte, die methodisch eher historisch, literaturwissenschaftlich oder linguistisch angelegt sind, hier nicht mit abgedeckt. Bitte gehen Sie stattdessen in die entsprechenden Kolloquien der fachlich einschlägigen Kolleg*innen.
Leistungsnachweise: Mündliche Vorstellung der eigenen Überlegungen zur Abschlussarbeit, regelmäßige aktive Teilnahme, Einreichung eines schriftlichen Exposés. Länge abhängig von den zu erreichenden ECTS Punkten. Das Exposé bildet die Grundlage für die Benotung.
Sprache: Deutsch
- Trainer/in: Kosnick Kira
- Trainer/in: Baehr Andreas
- Trainer/in: Weber Klaus
Forschungskolloquium: Diaspora, Exil, Migration. Methodische und theoretische Neuansätze - SoSe 2024
- Trainer/in: Schoor Kerstin
- Trainer/in: Stopp Kathrin
- Trainer/in: Westholt Sofia
- Trainer/in: Wolff Jessica
- Trainer/in: Illger Daniel
Foucault's Futures. Readings and Reception Forty Years After. - SoSe 2024
The fourtieth anniversary of Michel Foucault’s death in 2024 offers the opportunity to examine his work from the perspective of the social and cultural transformations happened since and to reassess the reception and influence of this key thinker of the twentieth century. Our emphasis on the future is twofold. On one side, it refers to the future of the Foucault’s oeuvre: how has is work been read and discussed through the last decades and how can this legacy be further developed? On the other side, by referring to the future we aim to address the potential of Foucault’s work for thinking the challenges of a troubled present and an uncertain tomorrow. The course will engage with main problems dealt with in Focault’s writings and discuss their impact and potential for the social and cultural sciences. Specifically, we want to focus on his work on Reason and Madness, Disciplinary Societies and Enclosure Institutions, Biopolitics and State Racism, and Technologies of the Self. His own texts will be followed by others from authors who have taken up on the perspectives opened by Foucault and further developed or criticized those works. In addition to the readings we intend to invite guests, external and from the Viadrina, to share how they have been influenced by Michel Foucault in their own research and teaching.
- Trainer/in: Schindel Estela
Furcht, Fremdheit und Faszination. Europäische Perspektiven auf das Osmanische Reich - SoSe 2024
Seit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen stand die Geschichte der europäischen Frühneuzeit im Zeichen einer "Türkengefahr", die 1683 mit der zweiten Belagerung Wiens durch Großwesir Kara Mustafa Pascha ihren historischen Höhepunkt erreichte. Zugleich markiert der Sieg, den die christliche Verteidigungsallianz hier davontrug, eine Wende und Akzentverschiebung im politischen, militärischen und epistemologischen Verhältnis zu den Osmanen. Zwischen dem 18. und frühen 20. Jahrhundert ist eine Verlagerung von der Furcht zur Faszination zu beobachten, aus der exotisierende Turquerien ebenso hervorgingen wie die Wissenschaft der Orientalistik – jene spezifisch moderne Wissensformation, die Edward Said 1978 in seiner Studie "Orientalism" aus diskurskritischer und postkolonialer Perspektive analysiert hat. In Auseinandersetzung mit Saids epochemachender These verfolgt das Seminar Prozesse christlicher und europäischer Selbstverständigung im Spannungsfeld zwischen Abgrenzung und Annäherung: in den vielschichtigen Bildern vom osmanischen 'Anderen'. - Literatur: Edward W. Said: Orientalismus, 3. Aufl., Frankfurt a. M. 2012; Almut Höfert: Den Feind beschreiben. "Türkengefahr" und europäisches Wissen über das Osmanische Reich 1450–1600, Frankfurt a. M. 2003; Martin Wrede: Das Reich und seine Feinde. Politische Feindbilder in der reichspatriotischen Publizistik zwischen Westfälischem Frieden und Siebenjährigem Krieg, Mainz 2004, Teil 1; Jürgen Osterhammel: Die Entzauberung Asiens. Europa und die asiatischen Reiche im 18. Jahrhundert, 2. Aufl., München 2013; Gerhild Scholz Williams: Ottoman Eurasia in Early Modern German Literature. Cultural Translations (Francisci, Happel, Speer), Ann Arbor 2021.
- Trainer/in: Baehr Andreas
Gegen das Ressentiment, für das Leben – Einführung in das Denken Baruch de Spinozas - SoSe 2024
Baruch de Spinoza ist die große Ausnahmeerscheinung der westlichen Philosophie. Hinter seinem ruhigen Schreibstil verbirgt sich ein verrückter, unkonventioneller und unzeitgemäßer Theoretiker. Hinsichtlich beinahe aller zentralen Themen der modernen Philosophie bezieht er außergewöhnlich fortschrittliche und emanzipatorische Positionen. Ist das frühmoderne Denken durch den Vorrang des Einen vor dem Vielen, der Identität vor der Differenz, durch die Reduktion der Materie auf Trägheit sowie die Verwandlung formgebender Ideen in subjektive Vernunftleistungen geprägt, schlägt Spinoza überall umgekehrte Perspektiven ein: Er geht von der unendlichen Differentialität des Seins aus, der Selbstformierungsfähigkeit der Materie, dem Parallelismus von Körper und Geist, der Kraft positiver Affekte und der Selbstregierungsfähigkeit der Menge. Gegen den Besitzindividualismus von Hobbes entwirft Spinoza eine transindividuelle Ontologie, die die Handlungsfähigkeit der Menschen aus ihren Kooperationen mit dem gesamten Netzwerk der Natur erschließt. Jahrhunderte vor Nietzsche affirmiert der niederländische Philosoph die positiven und pluralen Kräfte des Lebens, die er gegen das Ressentiment der Herrschenden, der Priester und Despoten stellt.
Die Vorlesung führt in die affekttheoretischen, ontologischen und politischen Positionen Spinozas ein. Sein Denken wird dabei nicht nur im Kontext seiner Zeit erörtert, sondern die Vorlesung zeigt auch, warum Spinoza heutige Strömungen kritischer Philosophie vom Poststrukturalismus bis zum New Materialism elektrisiert und macht mit einer Auswahl neuerer Rezeptionen von Louis Althusser zu Gilles Deleuze, von Étienene Balibar zu Toni Negri, von Moira Gatens zu Catherine Malabou vertraut. Zudem verortet die Vorlesung Spinozas Denken in den gesellschaftlichen Umbrüchen Hollands, das im 17. Jahrhundert zur ersten Weltmacht des entstehenden Kolonialkapitalismus wird.
Die Vorlesung ist nicht nur für MA-, sondern auch für interessierte BA-Studierende offen.
Literatur u. a.:
Baruch de Spinoza, Ethik und Politischer Traktat, hg. Wolfgang Bartuschat (Meiner 1994 und 2007)
Gilles Deleuze: Spinoza oder das Problem des Ausdrucks in der Philosophie (Fink 1993)
Étienne Balibar: Spinoza and Politics (Verso 2007)
Toni Negri: Die wilde Anomalie (Wagenbach 1982)
Einführend:
Beth Lord: Spinoza's Ethics. An Edinburgh Philosophy Guide (Edinburgh University Press 2010)
Katja Diefenbach: Spekulativer Materialismus. Spinoza in der postmarxistischen Philosophie (Turia + Kant 2018)
Steven Nadler: Spinoza. A Life (Cambridge University Press, 2018)
- Trainer/in: Diefenbach Katja
Global Inequality, Economy and Labor - SoSe 2024
In this seminar we will explore perspectives in political economy and economic sociology, as well as social inequality studies concerning the present structures and dynamic of global capitalism. We will read important and recent studies on global labor relations and labor migration, global value chains in trade or production, global markets for resources and energy, as well as tackle the anti-globalist measures taken by many countries in the recent rise of economic nationalism and protectionism. Moreover, we will take on an economic-historical perspective on colonial and post-colonial trade regimes, as well as on the emergence and transformation of free trade agreements and international institutions. Among others, one focus will be international capital markets and financial relations, particularly hyperinflation and currency crises in countries of the Global South and the emerging market economies of Southern Africa and South America. Finally, we will have a look on the rise and present crisis of the Chinese economy and its geo-economic position and ambitions. The main focus across all topics will be the different inequalities created and furthered by global capitalism between groups of citizens, workers, companies, nation states as well as between different sectors of the economy. The theoretical interest will center on processes of in- and exclusion through and within the economic sphere.
- Trainer/in: Muennich Sascha
Health, Beauty and Virtue: The Body in Early Modern Europe - SoSe 2024
Since the 1970s, in the context of gender history and French post-structuralism, the human body itself came under suspicion of historicity. It no longer appeared as an ahistorical, fixed entity, but as a product of historical development, above all prompted by Michel Foucault's claim about the historical 'construction' of bodily categories. His studies visualised the individual, as well as the collective body (such as the body of the state or the population), as historically produced, disciplined, and regulated: as a medium of individualisation, a place of political conflict and a symbol of social order. In short: as an effect of social practices and an object of imagination and representation. In our lectures, we will discuss academic concepts and research methods in the heterogeneous field of body history and analyse historical documents from different subject areas (such as gender, sexuality & reproduction, beauty & physical culture, birth & death, health & illness, anatomy & surgery, and violence) to elaborate the complexity of the body and its symbolic representations on a cultural, political, and social scale. In doing so, the seminar aims to strengthen your academic handling of central concepts, methods, and research approaches and to deepen the practice of relevant working techniques in this specific field of historical studies.
- Trainer/in: Reissig Monett
- Trainer/in: Illger Daniel
Intercultural communication through social media - SoSe 2024
The multidimensional phenomena of social media has been lately among the most relevant drivers for globalization processes. Therefore, one cannot diminish its impact on today’s intercultural communication. During the course social networking platforms will be taken under close scrutiny. They are to be discussed and analyzed mostly - but not only - from the perspective of cultural studies. The course is meant to provide the students with a solid theoretical background as well as a range of practical skills.
- Trainer/in: Firych Piotr
Internationale Institutionen: Zwischen Protest und Politisierung - SoSe 2024
Internationale Institutionen wie die Welthandelsorganisation (WTO), die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) standen zur Jahrtausendwende im Zentrum heftiger globaler Proteste. Ereignisse wie die Proteste in Seattle 1999 gegen eine WTO-Ministerkonferenz, in Prag 2000 gegen die Jahrestagung von Weltbank und IWF oder in Genua 2001 gegen den G8-Gipfel wurden nicht nur zu einem Symbol des Widerstands gegen internationale Institutionen und deren weithin wahrgenommene Legitimationskrise, sondern auch zu Katalysatoren für tiefgreifende Veränderungen in der Beziehung zwischen den Institutionen und den Protestierenden. Dieses Seminar untersucht die Rolle, Funktion und Effekte von Protest und Politisierung für internationale Institutionen. Welche Rolle spielt Protest für internationale Institutionen und wie sollten diese darauf reagieren? Sollten sie sich für die Protestierenden, also für zivilgesellschaftliche Teilhabe öffnen? Wollen Protestbewegungen überhaupt in institutionelle Prozesse und Praktiken integriert werden? Welche Rolle spielen nichtstaatliche Akteure wie NGOs, transnationale Netzwerke und soziale Bewegungen im Prozess der Politisierung? Und wie sind vor diesem Hintergrund aktuelle transnationale Proteste, etwa gegen die Klimakrise, einzuordnen?
Das Seminar gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil klären wir die zentralen Begriffe der Debatte und erarbeiten die theoretischen Grundlagen, um sie im zweiten Teil des Seminars auf ausgewählte empirische Beispiele anzuwenden. Im dritten Teil sollen die Studierenden eine eigene Fragestellung entwickeln und ein Exposé erarbeiten, das im Seminar diskutiert wird und als Grundlage für die Hausarbeit verwendet werden kann.
Link google.docs: https://docs.google.com/document/d/1471SIsOnGibVyZxxIDlMo9tr54EMqEZufXpzyL2_YaM/edit?usp=sharing
- Trainer/in: Cromm Christiane