
Eichmann in Jerusalem. Historische Annäherungen an Gewalt, Gerechtigkeit und das Böse - WiSe 2020/21
Vor sechzig Jahren begann in Jerusalem der Prozess gegen SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, der Hannah Arendtzu ihrer berühmten Reportage über den Verlauf des Verfahrens und den Auftritt des Angeklagten veranlasste. Das Seminarführt anhand der Lektüre von Arendts Text in die Geschichte des Holocaust (insbesondere in Osteuropa), die Täterforschungund in die vergleichende Genozidforschung ein. Ferner soll das Denken Arendts über die moderne Massengewalt und denAntisemitismus zum Ausgangspunkt für die Frage genommen werden, mit welchen Kategorien Historikerinnen und Historikerdie Verbrechen des 20. Jahrhunderts analysieren und verstehen können und welche Instrumente zur historischen undjuristischen Aufarbeitung von Massenverbrechen zur Verfügung stehen.
- Учитель: Behrends Jan

„Wojna o wszystko?“ Der Polnisch-Sowjetische Krieg 1919-1921 im europäischen Kontext - WiSe 2020/2021
Kursformat: Hybrid-Lehre (Präsenz-Seminar im Raum CP 21 mit gleichzeitiger Online-Übertragung);
Kurstermine: jeden Dienstag um 16 Uhr c.t., Kursbeginn am 3. November;
Prüfungsform: gemäß Prüfungsordnung.
- Учитель: Benecke Werner

Auf dem Weg zur Abschlussarbeit - WiSe 2020/2021
Kolloquium: MASS, Forschungsmodul; Gender Studies, Migration, Ethnizität, Ethnozentrismus
3 ECTS
Donnerstag: 16:15-17:45 Uhr
Präsenz-Veranstaltungsort: HG 162
Präsenztermine: 19.11.2020, 10.12.2020, 21.01.2021, 18.02.2021
Onlinetermine: 05.11.2020, 12.11.2020, 26.11.2020, 03.12.2020, 17.12.2020, 07.01.2021, 14.01.2021, 28.01.2021, 04.02.2021, 11.02.2021
Veranstaltungsbeginn: 05.11.2020 (online)
Dieses Kolloquium bietet eine begleitende Unterstützung von Studierenden, die ihre Abschlussarbeit (BA oder MA) im Bereich der Schwerpunkte Migrations-, Rassismus- und Ethnizitätsforschung, Queer Studies und/oder Kulturanthropologie schreiben bzw. schreiben wollen. Studierende werden angeleitet, geeignete Fragestellungen zu entwickeln, Exposés zu erstellen und theoretische wie auch methodische Fragen bezogen auf die eigenen Projekte zu diskutieren.
Leistungsnachweis:
Entweder mündliche Vorstellung des eigenen Vorhabens oder Einreichung eines Exposés.
- Учитель: Kosnick Kira

Aufklärung. Wissen, Glauben und Handeln im Übergang zur Moderne - WiSe 2020/2021
Die europäische Aufklärung verstand sich als eine Bewegung der Kritik: einer Kritik der Vernunft an offenbarter Religion, Magie und sämtlichen Formen des ‚Aberglaubens‘. Sie formulierte neue Auffassungen vom Verhältnis zwischen Glaube und Wissen, Individuum und Gesellschaft, den Räumen des Öffentlichen, Privaten und Geheimen sowie zwischen den Geschlechtern. Vermehrt finden sich Konzepte von Geschichte als einer linear und zukunftsoffen verlaufenden Zeit und von der Identität der Person als einem Subjekt, das den moralischen Gesetzen gehorcht, die es sich selbst gegeben hat, das sich selbst ebenso beobachtet wie die Welt der Objekte und das seine ‚Gefühle‘ tief im Innern empfindet und verschließt. Diese Konzepte haben die Moderne grundlegend geprägt. Gleichzeitig war ihre Reichweite und Wirkungsmacht stets begrenzt. Zudem warf das Licht der aufklärerischen Vernunft, im Versuch, das Dunkel zu erhellen, seine eigenen Schatten; im Bemühen, die Welt zu entzaubern, beschwor es seine eigenen Geister, Gespenster und Dämonen. Furcht und Angst – anders als vielfach proklamiert – hat die Aufklärung nicht besiegt, sondern neu konzeptualisiert. Das Seminar behandelt die spezifischen Umbrüche der Aufklärungszeit ebenso wie deren manifeste und versteckte Kontinuitäten und thematisiert dabei nicht nur das Selbstverständnis aufklärerischen Denkens, sondern auch dessen Ambivalenzen, Paradoxien und Aporien. Auf diese Weise fragt es nach epistemischen Ordnungen, Erkenntnisbedingungen und Wahrheitskriterien der Aufklärung: nach den historisch-epistemologischen Grundlagen aufklärerisch beeinflusster Wissens-, Glaubens- und Handlungssysteme. – Literatur: Barbara Stollberg-Rilinger: Die Aufklärung. Europa im 18. Jahrhundert, 3. Aufl., Stuttgart 2017; Annette Meyer: Die Epoche der Aufklärung, 2. Aufl., Berlin / Boston 2018; Steffen Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert. Ein Epochenbild, Berlin 2015; Dorinda Outram: Aufbruch in die Moderne. Die Epoche der Aufklärung, Stuttgart 2006; Werner Schneiders: Das Zeitalter der Aufklärung, 4. Aufl., München 2008. – Prüfungsform: Hausarbeit, Essay. – Der Kurs ist eine Präsenzveranstaltung. Im Seminarraum stehen 22 Plätze zur Verfügung. Bitte melden Sie sich bis Donnerstag, den 5. November, um 12.00 Uhr über den Terminplaner auf Moodle an.
- Учитель: Baehr Andreas

Autobiographisches Schreiben – eine kulturelle Praxis der Moderne - WiSe 2020/2021
Die autobiographische Praxis, wie wir sie heute kennen, ist ein Phänomen der Moderne. Ende des 18. Jahrhunderts entstanden die kanonischen Referenztexte, auf die wir zurückgreifen, wenn es darum geht, die Autobiographie als Gattung zu bestimmen. Dazu zählen Rousseaus Confessions ebenso wie Goethes Dichtung und Wahrheit. Im Horizont von Aufklärung und Klassik um 1800 begannen daran anknüpfend auch solche Autor_innen, autobiographisch zu schreiben, die Teil einer Minderheit waren. Hiervon zeugen etwa die Lebensgeschichte Salomon Maimons, aber auch die nur als Briefe überlieferten Lebensreflexionen Rahel Levin Varnhagens. Ausgehend von diesem Moment hat sich die Autobiographie zu einer stark verbreiteten, zugleich aber literaturwissenschaftlich kaum eindeutig definierbaren Gattung entwickelt. Denn gerade der zwischen Fakt und Fiktion oszillierende Status des darin Erzählten wurde im Laufe einer sich zunehmend dem naturwissenschaftlichen Wahrheitsbegriff verpflichteten Geistesgeschichte zu einem eminenten theoretischen Problem, dessen wohl faszinierendstes Resultat die Etablierung eines neuen Genres, der sog. Autofiction, darstellte. Ausgehend von dieser Sonderstellung der Gattung und ihrer umstrittenen theoretischen Bestimmung (u.a. bei Paul de Man, Roland Barthes und Philippe Lejeune) wollen wir im Seminar eine Reihe prominenter Autobiographien diskutieren. Dabei soll gerade die kulturelle Praxis autobiographischen Schreibens von sog. ‚Minderheitenautor_innen‘ in den Fokus gerückt werden. Sie, die oft an den sozialen und kulturellen Rändern der Gesellschaft leben und schreiben, haben in der Autobiographie ein Format gesucht und gefunden, das eben dieser Liminalität programmatisch zu entsprechen vermag.
Kursformat: Online-Lehre mit synchronen und asynchronen Anteilen
- Учитель: Michaelis Andree

Biopolitics. Foucault, Esposito, Agamben.
6/9 ECTSSeminar (Online-Veranstaltung): Wahlmodul: Politische Ordnung - Wirtschaft - Gesellschaft // Wahlmodul: Kulturelle Praktiken, Wissensordnungen, ästhetische Formationen // Zentralbereich Kultur // Zentralbereich Politik // WPM 5: Kultur, Geschichte & Gesellschaft in Europa Veranstaltungsbeginn: 05.11.2020 Do, 16:15 - 17:45 Uhr
The seminar is open only to Master students. In order to register you need to send an e-mail with a short statement of motivation to schindel@europa-uni.de before October 17.
Biopolitics, namely the intervention of power on the production and maintenance of life, has been object of great attentionin the social sciences and the humanities through the last decades and provided the theoretical-analytical framing for much scholarly research. More recently, the spread of the pandemic brought the vocabulary and conceptual tools of the biopolitical more intensively into the fore. But what is that, biopolitics? This reading seminar will discuss main concepts and currents of this theoretical perspective. After engaging with the founding texts by Michel Foucault we will discuss the main contributions and divergences emerging from the work of two authors who have advanced further developments on this field: Roberto Esposito (who coined the concept of “immunitarian society”) and Giorgio Agamben (who contributed fruitful but controversial insights into the “state of exception” and “bare life”). The last sessions will explore the use and application of the biopolitical paradigm to empirical research across diverse case studies and disciplines, as well as the main critiques that have been formulated towards the biopolitical approach, particularly from the perspectives of gender and race.
Literatur:Agamben, Giorgio. 1998. Homo Sacer: Sovereign Power and Bare Life. Stanford: Stanford University Press (Orig.: Einaudi, 1995). Foucault, Michel. 2003 (1997). Society Must be Defended. Lectures at the College de France, 1975-1976, New York: Picador (Orig.: Ed. Du Seuil/Gallimard, 1997). Foucault, Michel. Right of Death and Power over Life, in The Will to Knowledge: History of Sexuality Volume I, several editions (Orig.: Gallimard 1976) Esposito, Roberto. 2008. Bìos: Biopolitics and Philosophy Minneapolis: Minnesota University Press (Orig:. Einaudi 2004). Esposito, Roberto. 2011. Immunitas. The Protection and Negation of Life. Cambridge: Polity Press (Orig.: Einaudi, 2002)Leistungsnachweise: Essays, discussion moderations, term paper
Sprache: Englisch
- Учитель: Schindel Estela

Contemporary Racisms - WiSe 2020/2021
MA-Seminar: MEK; KGMOE; MES, Migration, Ethnizität, Ethnozentrismus
3/6/9 ECTS
Donnerstag: 14:15-15:45 Uhr
Präsenz-Veranstaltungsort: GD Hs8
Präsenztermine: 19.11.2020, 10.12.2020, 21.01.2021, 18.02.2021
Onlinetermine: 05.11.2020, 12.11.2020, 26.11.2020, 03.12.2020, 17.12.2020, 07.01.2021, 14.01.2021, 28.01.2021, 04.02.2021, 11.02.2021
Veranstaltungsbeginn: 05.11.2020 (online)
This seminar will investigate contemporary forms of racism and racisms in the plural, and examine both different theoretical approaches and case studies drawn mainly from Europe and the United States. The focus will be on structural forms of racism that are linked to economic and state-based inequalities within and beyond nation-states. Students need to be willing to work through and engage with English texts, to regularly hand in written assignments, and to participate both regularly and actively in English-language discussions in the virtual or physical classroom.
- Учитель: Kosnick Kira

Cosmopolitanism/s across Eurasia: Towards a Literary-Cultural History - WiSe 2020/2021
As things appear today, the issue of addressing the widespread anxiety and even hostility towards what Stalin once infamously denounced as “rootless cosmopolitanism” is undoubtedly critical to global and, especially, Eurasian peace and security in what are starkly binaristic times. On the one hand, the post-2008 (and now, Climate-Change- and Corona-threatened) world seems to be fatigued with the notion of a free-market, democratic end to History, with the “liberal international order” which is based on cosmopolitan intellectual and economic networks, threatening to unravel. On the other, widespread and – more often than not – aggressive assertions of ethno-religious and/or irredentist nationalism, occasionally tending towards xenophobia, have tended to critique globalist networks – often perceived to be cosmopolitan, though not necessarily so – as exploitative.
The course seeks to contextualise, within the domains of literary-cultural historiography and the global history of ideas, selected German and other Central and Eastern European, Russian and South Asian literary and cinematic texts and contexts – from the 1950s to the ’80s – with special focus on their ‘cosmopolitan’ content, empathies, resonances and aspirations. It will seek, through discussions structured by selected theoretical readings, to analyse the societal-political impact of the initially-Europhone discursive formulations of the ‘Moderne’, ‘cosmopolitanism’, ‘solidarity’ and ‘internationalism’ – through WW2 and the Cold War – on South, East and other Asian literary-cultural debates. There will be a few film-screenings and regular group-discussions, throughout the semester, and a possible guest lecture and/or panel-discussion by relevant scholars and practitioners. The instructor will make the individual texts of the secondary reading material and some of the literary texts and films available on Moodle and requests that students avoid—if possible—printing the former, with regard to the Environment.
- Учитель: Chakrabarti Gautam