
MordsLust – Über Lustmörder und Giftmischerinnen - WiSe 2018/2019
Alexandra Tacke: MordsLust – Über Lustmörder und Giftmischerinnen (MA) (MAL: Vergleichende Literaturgeschichte – Übersetzung – Verflechtung – Transkulturalität //
MASS: Kulturelle Praktiken, Wissensordnungen und ästhetische Formationen / Gender Studies und Queer Studies // Alle MAs: Optionsmodul: Transdisziplinäre Kulturwissenschaften), montags 14-16/18 Uhr (bei Filmsichtungen vierstündig, sonst zweistündig), GD 05
Der LustMord als modernes Konstrukt des ausgehenden 19. Jahrhunderts entpuppt sich als ein wirkmächtiges diskursives Phänomen, das von der Massenpresse, dem Film, der Medizin, der Rechtsprechung, der Literatur und der Bildenden Kunst gleichermaßen geprägt wird. Mit am bekanntesten ist Jack the Ripper, dem nicht nur in Frank Wedekinds Lulu eine zentrale Rolle zukommt, sondern der bis heute immer noch neue Film- und Comicadaptionen inspiriert, zumal er das Böse per se verkörpert. Mit dem Verbrechen öffnet sich eine Grauzone für kulturelle Angstprojektionen, in der das Kriminelle, Pathologische und vermeintlich Normale unvermittelbar nebeneinander treten. Literatur, Kunst, Medizin und Kriminalistik produzieren dabei je eigene Vorstellungen über den Zusammenhang von Verbrechen und Geschlecht. Werden die männlichen Täter vornehmlich mit Lustmord in Zusammenhang gebracht, tritt die weibliche Täterin vor allem als Giftmischerin oder auch als Kindstöterin in Erscheinung und weckt damit völlig andere Ängste in der Bevölkerung. An exemplarischen Texten von Alfred Döblin, Claire Goll, Frank Wedekind, Heinrich Mann und Rahel Sanzara, aber auch anhand von Filmen wie M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931) von Fritz Lang und The Lodger – A Story oft the London Fog (1927) von Alfred Hitchcock soll der Faszinationsgeschichte LustMord, die in den 1920er Jahren ihren ersten Höhepunkt erfährt und bis heute anhält, wie nicht zuletzt an der Flut von populären Krimis und TV-Psychothrillern zu erkennen ist, nachgegangen werden.
Leistungsnachweise: Referat, Essays, Hausarbeit
- Teacher: Tacke Alexandra

Parlamente in demokratischen Systemen. Funktionen, Macht, Architektur - WiSe 2018/2019
Dieses interdisziplinäre Seminar will in die Parlamentsforschung einführen und diese mit kunstgeschichtlichen Fragen nach der politischen Ikonographie des öffentlichen Bauens und repräsentativer Bauten in liberalen Demokratien am Beispiel von Parlamentsbauten systemvergleichend durcharbeiten. Zu den zentralen Fragen gehören: welche Funktionen erfüllen Parlamente in ihrem jeweiligen politischen System, inwieweit entsprechen die Formen und Formsprachen den politischen Funktionen im Äußeren wie im Inneren? Wie verhalten sich funktionelle Erfordernisse des Parlamentsbetriebs zum Auftrag des baulichen Repräsentierens? Wie werden demokratische Ansprüche an Parlamente (politische und symbolische Repräsentation, Transparenz und Zugang u. a.) in die Struktur des öffentlichen Raums, auch in Bezug zu anderen repräsentativen Bauten und Räumen, eingeschrieben? Nach einem Einführungsblock in die vergleichende Parlamentsforschung und die Literatur zu Architektur und Demokratie sollen diese und andere Fragen an verschiedenen Beispielen untersucht werden: Parlamentsbetrieb und Parlamentsbauten (beide Kammern!) in Westminster-Demokratien (London, Ottawa, Canberra), in kontinentaleuropäischen Demokratien (Rom, Berlin, Paris) sowie in präsidentiellen Demokratien (Washington DC und Brasilia).
- Teacher: Minkenberg Michael
- Teacher: Teichert Elke

Sozial- und Kulturtheorien der Moderne und Spätmoderne - WiSe 2018/2019
Der Kurs wendet sich an Erstsemester im MASS und dient zur Einführung in den Studiengang. Das Lektüreseminar bietet eine vertiefende Auseinandersetzung mit sozial- und kulturtheoretischen Perspektiven. Wir lesen und diskutieren zentrale Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts, die für das Verständnis gegenwärtiger soziologischer Debatten sowie für die Analyse der modernen und spätmodernen Kultur grundlegend sind. Unter anderem werden Texte von Émile Durkheim, Max Weber, Georg Simmel, Walter Benjamin, Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, Mary Douglas, Michel Foucault, Pierre Bourdieu, Judith Butler, Luc Boltanski, Laurent Thévenot, Ève Chiapello und Bruno Latour behandelt.
- Teacher: Schaefer Hilmar

Theorien und Methoden der empirischen Politik- und Sozialforschung - WiSe 2018/2019
Die Veranstaltung bietet einen Überblick und eine Einführung in die Thematik der Methoden der empirischen Sozial-und Politikforschung. Ausgehend von der Vermittlung von Grundbegriffen werden Geschichte und Logik qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden sowie des Vergleichens als Methode erläutert. Im Hinblick auf die Masterarbeit sollen wissenschaftstheoretische Grundlagen sowie verschiedene qualitative und quantitative Herangehensweisen diskutiert und in forschungspraktischen Übungen erprobt und gefestigt werden. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende, in deren bisherigem Studium eine sozialwissenschaftliche Methodenausbildung nicht oder nur in geringem Umfang vorgesehen war oder die ihr vorhandenes Wissen festigen und vertiefen möchten. Ziel ist es, in Haus- und Masterarbeiten die jeweilige Forschungslogik überzeugend darlegen, eine angemessene Methodik auswählen und sie empirisch sinnvoll umsetzen zu können.
- Teacher: Minkenberg Michael
- Teacher: Teichert Elke